Aufschwung in der Leichtathletik-Szene

Swiss Athletics Leistungssportchef Peter Haas war zu Gast beim Panathlonclub Solothurn – und referierte über die erfolgreichen Projekte «EM Zürich 2014 - Berlin 2018».

Der Panathlonclub Solothurn bleibt weiterhin sehr aktiv: Im Hotel La Couronne in Solothurn begrüssten die Organisatoren des Abendanlasses Peter Wüthrich und Bruno Huber den Leistungssportchef von Swiss Athletics Peter Haas als Gast. Der 63-jährige Hettiswiler war in seiner Aktivzeit einer der besten 400 m Hürdenläufer der Schweiz und hält über diese Distanz mit 49,89 Sek. als Mitglied von Old Boys Basel noch immer den Basler Kantonalrekord. Und in diesem Jahr lief der schnellste Läufer in der Schweiz Alain-Hervé Mfomkba mit 49,97 eine schlechtere Zeit als Haas vor 39 Jahren. Peter Haas war als Athlet 1978 EM-Teilnehmer in Prag und zwei Jahre startete er in Moskau an den Olympischen Spielen. Nach seinem Rücktritt war Peter Haas Nationaltrainer über 400 m Hürden und seit 14 Jahren Leistungssportchef von Swiss Athletics – Ende Jahr wird er vom früheren Berner Spitzenläufer und mehrfachen Schweizermeister Philipp Bandi abgelöst.

EM 2014 sei Dank

In seinem Referat dokumentierte Peter Haas den Aufschwung in der Schweizer Leichtathletik. «Alles fing bereits 2009 mit der Vergabe der EM 2014 nach Zürich an. So konnten wir längst vor dem Anlass bei den «Swiss Starter Athleten» mit dem Einmarsch bei Weltklasse Zürich Emotionen wecken. In der Zeit bis 2017 - bis zur Ski WM in St. Moritz – konnten wir auch von der finanziellen Unterstützung durch das Bundesamt für Sport profitieren. In Zürich gab es dann eine Goldmedaille dank Kariem Hussein (400 m Hürden). Zwei Jahre später in Amsterdam holte die Schweiz in Amsterdam fünf EM Medaillen und anfangs August in Berlin deren vier.

«Dazu gab es in den letzten Jahren auch viele Medaillen für den Schweizer Nachwuchs an den Grossanlässen», erklärte Peter Haas. In der deutschen Hauptstadt holte sich Lea Sprunger in diesem Sommer den EM-Titel über 400 m Hürden. Tadesse Abraham im Marathon und Fabienne Schlumpf über 3000 m Steeple sorgten für die beiden Silbermedaillen – und der Basler Sprinter Alex Wilson gewann über 200 m die Bronze. Und Mujinga Kambundji holte gleich drei undankbare vierte Plätze über 100 m, 200 m und in der 4 x 100 m Nationalstaffel der Frauen.


Martina Strähl Solothurner Zugpferd

Die einzige Solothurner Athletin, die mehrfache Berglauf-Europa-und Weltmeisterin Martina Strähl aus Horriwil lief als siebte mit 2:28:07 Std. einen neuen Schweizer Rekord im Marathon, wo sie die alte Bestmarke in einem reinen Frauenrennen von Maja Neuenschwander um mehr als drei Minuten pulverisierte. Zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio meinte Peter Haas abschliessend. «Martina muss sich wohl keine grossen Sorgen machen. Der Internationale Leichtathletikverband (IAAF) hat für Olympia im Marathon ein neues Selektionsverfahren konzipiert: Von den 100 besten Läuferinnen und Läufer der Welt werden die besten Zeiten im Halbmarathon und im Marathon zusammen gezählt.» Im Halbmarathon lief die Wasserämterin Martina Strähl in diesem Frühling übrigens ebenfalls in Berlin einen neuen Schweizer Rekord mit 1:09:29.

Autor: Manfred Dysli