Fokussieren auf «Hier und Jetzt»
Gareth Morgan, Oberassistent an der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen, zeigte in seinem Referat zum aktuellen Wissens- und Forschungsstand der Sportpsychologie in der Schweiz die Breite des Wirkungsfeldes «Sportpsychologie» auf. In eindrücklichen Bildern legte er dar, wie entscheidend sich die gleichzeitige gezielte Schulung von physischen, psychischen und sozialen Anforderungen auf die Spitzenleistung auswirkt. «Gedanken beeinflussen Emotionen, welche ihrerseits die Handlungen (Leistung) beeinflussen», sagte Gareth Morgan.
Das Ziel sportpsychologischer Interventionen sei es, nicht die Form der Gedanken zu verändern, sondern ihre Funktion, nicht die Inhalte der Gedanken, sondern die Beziehung zu ihnen. Im Fachjargon spricht man von einer achtsamkeitsbasierten Therapie: Der Athlet muss lernen, seine Gedanken im «Hier und Jetzt» zu fokussieren und das Vergangene und Zukünftige auszublenden. Diese Konzentrationsfähigkeit, die aufgrund von begangenen Fehlern, aktuellen Gefühlen, Reaktionen der Zuschauer etc. gestört werden könnte, muss mit dem Ziel der «Achtsamkeit» aufgebaut, verbessert und zur Meisterschaft entwickelt werden. Dies ist dann möglich wenn es der Athletin gelingt, Geschehenes wertfrei zu akzeptieren und die Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment zu bündeln.