Hautnah dabei am Flughafen Grenchen
Das Fallschirmspringen hat sich in den letzten 70 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt: Nach dem zweiten Weltkrieg fielen die ersten mutigen Springen «vom Himmel» - die Landung war damals weder gezielt noch sanft. Dank dem heutigen Material können die Sportler zielgenau landen. René Glücki, Präsident von Skydive Grenchen, führte die Panathleten in die Welt der Springer ein. Und der Präsident des Aeroclubs Grenchen, René Meier, erklärte im zweiten Teil, welche Bedeutung der Flughafen Grenchen hat.
Die Sonne brannte an diesem Montag Abend, 6. August 2018, unerbittlich vom Himmel. Am liebsten wäre man sofort ins Flugzeug gestiegen, ausgerüstet mit einem Fallschirm – um die luftige Höhe und frische Luft zu geniessen. Stattdessen führte der Präsident von Skydive Grenchen, René Glücki, die Mitglieder des Panathlon Clubs Solothurn in einen Theorieraum. Dort kriegten die Gäste anhand von anschaulichen Bildern und Videos mit, was die Faszination Fallschirmspringen tatsächlich bedeutet: Es steckt wesentlich mehr dahinter als pures Adrenalin, Spass und Abendteuer. René Glückli erzählte Schritt für Schritt von den grössten Innovationen dieses faszinierenden Sports. Das Material habe sich laufend weiterentwickelt und dank dem sogenannten Drei-Ring-System gäbe es viel weniger Unfälle als früher.
Heute wird die Sportart in verschiedenen Disziplinen ausgeführt: Ziel- oder Formationsspringen, Free-Fly oder Fliegen mit dem Wingsuit sind nur ein paar Beispiele der ganzen Vielfalt. Jede Art sei auf seine Weise faszinierend, weiss René Glücki aus eigener Erfahrung. «Der Sport verlagere sich auch langsam nicht drinnen». In Winterthur wird im Dezember 2018 ein Indoor-Windkanal eröffnet, in Oensingen seine ein weiterer geplant.
Mit schweizweit 2'600 Mitgliedern ist die Gruppe der Fallschirmspringer sehr klein. Nichtsdestotrotz ist die Schweiz ein dicht besiedeltes Fallschirmland mit vielen Plätzen, wo Sprünge gemacht werden können.
Ausbildung für Piloten
Für den Flugplatz Grenchen sind die Fallschirmspringer von Skydive Grenchen nebst den Modell- und Segelfliegern sehr wichtig. René Meier, Präsident Aeroclub Grenchen, sprach in seinem Referat von den politischen Schwierigkeiten, mit denen sich die Betreiber des Flughafens Grenchen kämpfen. Denn: Wegen des abgelehnten Ausbaus der Flugpiste nehme die Bedeutung ab, obwohl Grenchen aus aviatischer Sicht der wichtigste Standort der Schweiz sei. In Grenchen werden Piloten ausgebildet und Geschäfts- und Rundflüge angeboten. Pro Jahr zähle man aktuell noch zwischen 70'000 bis 80'000 Flugbewegungen. «Früher waren es wesentlich mehr», gibt René Meier zu bedenken.
Wer sich von der Faszination der beiden Referentren anstecken liess, hat nun die Möglichkeit, einen Tandem-Fallschirmsprung zu buchen – und den freien Fall hautnah zu erleben. Fortsetzung folgt ….