November Anlass Sportforum
Beim diesjährigen Sportforum des Panathlonclub Solothurn im Konzertsaal waren gleich vier Olympiateilnehmende von Tokio und Sapporo dabei: Nina Christen, Olympiasiegerin und Bronzemedaillengewinnerin im Schiessen, 15-facher Para Olympiasieger Heinz Frei, Kunstturner Benjamin Gischard und Marathonläuferin Martina Strähl. 140 Personen verfolgten die von Peter Wüthrich moderierte Diskussionsrunde im Konzertsaal Solothurn, im Publikum sassen gar Kantonsratspräsident Hugo Schumacher (SVP) und Vize-Landamman und Bildungs-und Kulturminister Regierungsrat Remo Ankli (FDP). Mit von der Partie waren zudem Mitglieder der Panathlon Gästesektionen Olten-Zofingen und Biel.
Der Star des Abends war zweifellos die Nidwaldner Olympiasiegerin im Schiessen Nina Christen, die zwei Tage später in Tokio als Zugabe noch eine zweite Medaille, eine Bronzeauszeichnung errungen hatte. In den 1980er-Jahren kam bereits eine sechsfache Weltmeisterin im Alpinen Skisport aus Wolfenschiessen, dem Wohnort von Christen: Erika Hess. Sie gewann 1980 in Lake Placid im Slalom eine Olympia Bronzemedaille hinter Hanni Wenzel und Christa Kinshofer.
«Vor dem Sportforum konnte ich heute in Solothurn noch eine Stadtführung geniessen. Vielleicht komme ich im nächsten Jahr, wieder in die Ambassadorenstadt zu einer Schifffahrt auf der Aare», schwärmte Nina Christen, die schon öfters in Trimbach im Schiessstand anzutreffen war. Nina Christen sprach bei der Talkshow auch über ihre schwierigen Tage nach der Rückkehr aus Japan, wo sie mit Depressionen zu kämpfen hatte.
Beim Empfang in ihrer Wohngemeinde Wolfenschiessen wurde Christen von der Nidwaldnerin Frau Landammann, Karin Kayser-Frutschi, geehrt. Die Nidwaldner Regierungsrätin aus Oberdorf (NW) ist im Kanton Solothurn in Oberdorf aufgewachsen.
Benjamin Gischard sprach über den vierstündigen Papierkrieg bei der Ankunft auf dem Flughafen in Tokio: «Ich musste sicher 20 Formulare ausfüllen, bis der Bustransport ins Hotel und dort Dopingkontrollen folgten.»
Martina Strähl blieb nur zwei Tage in Tokio, ehe der Weiterflug nach Sapporo folgte. Die Marathonläufe der Männer und Frauen fanden aus klimatischen Gründen dort statt. Der Ehrenbürger von Etziken, Heinz Frei, war nach seiner Silbermedaille am Fuss des Fuji bereits vor einem Monat Überraschungsgast des Panathlonclub Solothurn. Im Gegensatz zu Martina Strähl will Heinz Frei nun kürzertreten, aber ab und zu an Wettkämpfen noch Quotenpunkte für seine jüngeren Kollegen sammeln.
Die mehrfache Berglauf Europa-und Weltmeisterin sowie Miss Jura Top Tour Martina Strähl aus Horriwil verriet dem Publikum, dass sie bis Olympia 2024 weiter als Marathonläuferin machen will. «Ende September habe ich nur sieben Wochen nach dem Olympiamarathon in Berlin bereits die EM Limite für München 2022 erfüllt. Die EM in der bayrischen Metropole wird für mich ein wichtiger Wettkampf auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris sein.»
Der Special Guest war die Gastronomin Laura Stauffer aus Biel. Sie erwarb während der Coronapandemie, bei der viele andere Berufskolleginnen und -kollegen das Handtuch warfen, zusammen mit ihrem Partner, nicht weniger als drei Restaurants in Biel. Vielleicht wird die junge Gastronomin ja sogar noch einmal Ernährungs Beraterin für kommende Olympioniken?
Was ist der Panathlonclub
In der Schweiz gibt es insgesamt 31 Sektionen des Panathlonclubs, der weltweit verbunden ist. Die Sektion Solothurn wurde am 2. Juli 1979 gegründet. Mitglieder sind Persönlichkeiten, die sich im Sport besonders engagiert haben. Sei es als Athlet, Trainier, Schiedsrichter, Mediziner und Sportfunktionär. Die Förderung einer gesunden sportlichen Entwicklung der Jugend, Fairness aber auch der Kampf gegen Doping stehen dabei im Vordergrund. (mdy)