Olympiateilnehmer zu Gast in Solothurn

Wenn eine Siebenkämpferin und ein Kanute gemeinsam auf ihre sportlichen Highlights zurückblicken, dann sind es die Olympischen Spielen in London, die für viel Gesprächsstoff sorgen. Ellen Sprunger und Mike Kurt waren zu Gast beim Panathlonclub Solothurn – und erzählten von ihren sportlichen Erfolgen und Misserfolgen, beruflichen Ambitionen und Engagements.

Ellen Sprunger, aktive Siebenkämpferin, und Mike Kurt, ehemaliger Kanute, sind sich einig: Die Olympischen Sommerspiele in London 2012 waren in vielerlei Hinsicht die Speziellsten, die sie als Teilnehmer erleben durften: Die Engländer waren fair, die Stadien voll und die Wettkampfstätten werden auch fünf Jahre danach noch benutzt. Mike Kurt musste dort zwar eine grosse Niederlage verdauen: In einer aussichtsreichen Lage brach sein Paddle. „Das gehört zum Sport“, sagt er. Seit diesem Vorfall ist viel Zeit vergangen. Der Betriebsökonom hat nach Beendigung seiner sportlichen Karriere viel in Angriff genommen und umgesetzt: Er ist Mitinitiator der erfolgreichen Sport-Crowfunding „I believe in you“ und ist vor kurzem als erster Kanute überhaupt in den Exekutivrat von Swiss Olympic gewählt worden. Dort will er einiges bewirken, da der Schweizer Sport im Nachwuchsbereich Nachholbedarf habe. Im Kanusport beispielsweise fehle die nötige Trainingsinfrastruktur. „So können wir nie Weltklasse werden – das Gefälle wird immer grösser.“

Bessere Perspektiven

Diese Problematik ist im Schweizer Sport keine Seltenheit und nicht neu. Ellen Sprunger blickt deshalb dankbar auf die Leichtathletik-EM 2014 in Zürich zurück. Der Stellenwert des Sports ist dadurch gestiegen, die schwierige finanzielle Situation konnte dank mittelfristiger Sportförderprogrammen und der erhöhten Medienpräsent verbessert werden. Zudem wurde eine neue Generation aufgebaut und motiviert. Ein bisschen Wehmut bleibt dennoch zurück: Die sympathische Sportwissenschaftlerin erinnert sich noch zu gut an den verpatzen 4x100 Meter-Staffellauf des Teams zurück. Doch auch sie sagt: „ Das gehört zum Sport.“ Jetzt freut sie sich auf alles, was noch kommt, obwohl sie ziemlich sicher ist, dass es für sie altersbedingt keine weiteren Olympischen Spiele mehr geben wird. Der dreifache Olympiateilnehmer Mike Kurt hingegen glaubt weiterhin an die Olympischen Spiele. Nicht als Teilnehmer sondern als Schweizer Austragungsort im Jahr 2026.