September: Solothurner Kajak-Fahrer mit neuem Bijou
Solothurner Kajak-Fahrer mit neuem BijouBeim monatlichen Treff des Panathlon-Clubs Solothurn gastierten die anwesenden Clubmitglieder diesmal im neuen Clubhaus der Solothurner Kajakfahrer. Mediterranes Lebensgefühl bei fast 30 Grad am letzten Sommertag des Jahres in Solothurn, mit Blick auf Aare, Jura und dem Sonnenuntergang. Auf der riesigen Boothaus-Terrasse sitzend, entlocken den Anwesenden keineswegs neidvolle, aber bewundernde Reaktionen, welches Bijou da die Kajakfahrer mit dem neuen Regiobank-Kanuzentrum erhalten haben.
Die Kajakfahrer Solothurn sind ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Solothurner Sportszene und ihr Ehrenpräsident Peter Probst ist eine Institution. 35 Jahre präsidierte und prägte der ehemalige Spitzenkanute den Verein, dessen Führung er im 2019 abgab, aber immer noch aktiv mitmacht. So begrüsste er auch die Mitglieder des Panathlonclubs im neuen Bootshaus. Reto Schläppi, eine andere grosse Figur der Solothurner Kajakfahrer, ordnete den Anlass dann so richtig ein: «Ihr seid Premierengäste, welche abgesehen von den Clubmitgliedern nach der Fertigstellung das neue Bootshaus besuchen. Exakt vor einem Jahr mussten wir ins Exil.»
Der Verein wurde vor 90 Jahre gegründet. 1925 entstanden erste Vorgänger, 1933 erfolgte die Gründung des heutigen Klubs, 1947 wurde dann das Bootshaus erbaut, dass bis 2022 genützt werden konnte. Es war am Ende nicht etwa baufällig, aber es war zu wenig gut ausgebaut und bot dem Klub, der sich in den vergangenen Jahrzehnten verdoppelte, viel zu wenig Platz für Mitglieder und Boote.
Im August 2018 plante ein kleines Grüppchen den Um- und Ausbau des bestehenden Gebäudes. Ein Unterfangen, dass rasch ad acta gelegt wurde. Ein Neubau kam aufs Tapet. Klubmitglied und Architekt Christoph Roth entwarf ein Projekt, dass letztlich mehr oder weniger umgesetzt werden sollte. Allerdings mit einigen bürokratischen Hürden (raumplanerisch) und baulichen Herausforderungen (Baustopp: weil nachträglich der Untergrund entgegen Prognosen doch gepfählt werden musste), die den Verein auch finanziell fordern sollten. Mit viel Engagement und einigen juristischen Kniffen konnte das Baugesuch im Eiltempo durchgezogen werden, obwohl die Lage zwischen Solothurner und Biberister Grund und dazu direkt an einer Kantonsstrasse gelegen höchst problematisch ist.
Rund ein Jahr dauerte der Abriss des alten Clubhauses (grösstenteils mit Eigenleistungen) und der Neubau. Waren für das alte Clubhaus bis 1995 rund 150000 Franken an Investitionen angefallen, so verursachte das neue Klubhaus Kosten von knapp 1.7 Mio - also mehr als das Zehnfache. Die Finanzierung basierte auf vier Säulen: Gönner und Sponsoren, die öffentliche Hand (Gemeinden und Sportfonds), Vereinskasse, Bank-Hypothek und Namensponsoring.270 Vereinsmitglieder zählt der Verein und 280 Bootsplätze bietet das neue Kanuzentrum. Der Verein fördert sowohl den Breitensport wie auch den Leistungssport. Seit 2017 ist in Solothurn ein offizielles Kanuleistungszentrum (anerkannt von Swiss Olympic und vom Schweizer Kanuverband) angesiedelt, deren Teilnehmer von der Berufstrainerin Kristin Schläppi-Amstutz ausgebildet werden. Zwischen 5 bis 10 Athleten haben die Möglichkeit, betreute Zusatztrainings zu absolvieren.Nach den interessanten Referaten, denen vorgängig auch einige aktive Kanu-Versuche diverser Mitglieder auf dem Wasser vorangingen, genossen die Panathlon-Mitglieder einen köstlichen Grillplausch in einmaliger Atmosphäre.Bericht von Marcel Siegenthaler