Sport und Politik in der Region Solothurn
Der Panathlonclub Solothurn befasste sich in seiner letzten Veranstaltung mit der Sportpolitik. Dazu lud der Club drei bekannte Personen ein, die unterschiedliche sportliche Interessen verfolgen und die Thematik aus differenzierten Perspektiven betrachten.
Alex Rudolf von Rohr, Präsident der Sportkommission der Stadt Solothurn, Urs Unterlerchner, Präsident der Vereinigung der Stadt Solothurn und Region Solothurn (VSS-SO) sowie Jürg Schibler, Leiter Kantonale Sportfachstelle, stellten sich den (unangenehmen) Fragen des Präsidenten des Panathlonclubs Solothurn – Peter Wüthrich. So wollte der Moderator von jedem einzelnen wissen, wofür die jeweiligen Vereinigungen einstehen.
Für die sportlichen Anliegen und Bedürfnissen der Solothurner Vereine ist Urs Unterlerchner zuständig. Er ist das „Sprachrohr“ und hat einen direkten Draht zur Politik. Allerdings stellte sich heraus, dass das System in Solothurn in der Vergangenheit nicht immer wie gewünscht funktionierte und für viele Baustellen noch Verbesserungen und Lösungen nötig seien. So räumte der Präsident des VSS-SO ein, dass Dinge unglücklich gelaufen seien. Und er verlangte, dass die Verwaltung ihre Haltung ändere. So fehlten das Bekenntnis und der Wille, dass in Solothurn für ein gutes Sportangebot alles gemacht werde, was möglich ist. Damit sprach er etwa das beschränkte Angebot an Sportinfrastrukturen an. Das Angebot müsse ausgebaut werden.
Die Stadt hat rund 90 Vereine
Für Alex Rudolf von Rohr ist diese Problematik eine grosse Herausforderung. Aufgrund einiger Baustellen in den Schulhäusern, müssten die Vereine mit (noch) weniger Infrastruktur als üblich auskommen. Dass für alle eine einigermassen einvernehmliche Lösung gefunden werde, sei schwierig, eine Gleichbehandlung der 85 bis 90 städtischen Vereine fast nicht möglich.
Dass einiges möglich ist, zeigte Jürg Schibler anhand des Beispiels in Schönenwerd auf. Dort starteten vor rund drei Jahren wegen der prekären Hallensituation Initianten ein Projekt, das sich positiv entwickelt habe. Für ihn befinde sich die Region punkto Sportförderung „nur“ im Mittelfeld. Er ist jedoch überzeugt, dass sich das ändern könnte, wenn beispielsweise auf dem CIS-Areal etwas „Grosses“ entstehen würde.
Moderator Peter Wüthrich forderte am Ende seine Gesprächspartner auf, sich Gedanken über die Zukunft des Solothurner Sports zu machen. Er selber schlug einen „runden Tisch“ auf dem Weissenstein vor, mit dem Ziel, ein Konzept „Vision Solothurner Sport 2030“ zu entwickeln. Die Euphorie der Gäste hielt sich in Grenzen. In einem Punkt waren sich jedoch alle einig: Es gibt noch viel zu tun – Wunder dürfen keine erwartet werden.