Sportforum: Ein grosser Erfolg

Die Olympischen Spiele in Rio haben uns viele unvergessliche Momente beschert. Drei "Goldathleten", der Chef de Mission RIO 2016 und ein regionaler Sportschütze standen dem Panathlon-Club Solothurn Red und Antwort

Das traditionsreiche Sportforum des 1979 gegründeten Panathlon Clubs Solothurn - früher Gästeanlass genannt - erlebte im Alten Spital mit über 120 Besuchern einen Grossaufmarsch wie noch nie. OK-Präsident Bruno Huber konnte dabei mit Ralph Stöckli den Chef de Mission von Swiss Olympics in Rio, die beiden Ruderer-Olympiasieger im Leichtgewichts-Vierer, Mario Gyr und Simon Schürch, den zweifachen Paralympics-Sieger und zweifachen Silbermedaillengewinner Marcel Hug sowie den Solothurner Schützen und Olympia-Teilnehmer Jan Lochbihler aus Holderbank vorstellen. Ralph Stöckli, 2010 in Vancouver Olympia-Bronzemedaillengewinner im Curling, unterlegte seinen Rückblick zu den goldenen Tagen in Rio mit drei Goldmedaillen, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen und 18 Diplomen mit vielen bewegten Bilder. So erzählte er, warum er in Rio mit der Kunstturnerin Giulia Steingruber erstmals seit Vreni Schneider eine Frau als Fahnenträgerin für die Eröffnungs- Zeremonie ausgewählt hatte. Auch habe er in den vier Wochen in Brasilien sehr wenig schlafen können. Stöckli skizzierte auch den tollen Sommer 2016 des Schweizer Sports mit den Olympischen Spielen am Fuss des Zuckerhuts, der Fussball EM in Frankreich, dem Eidgenössischen Schwingfest in Estavayer und der Kunstturner-EM in Bern.

Aggressivität hat vorerst gefehlt

Die Talkshow mit den drei Olympiasiegern Mario Gyr, dem Schlagmann des Leichtgewichts-Vierers, Simon Schürch, Marcel Hug und dem einzigen Solothurner Aktiven in Rio, Jan Lochbihler sowie Ralph Stöckli leitete dann gekonnt der Präsident des Panathlon Clubs, Peter Wüthrich. Er stammt aus dem Schwimmerlager. So war von Simon Schürch, der wie Fussball-Reporter Sascha Ruefer in Schenkon LU wohnt, zu hören, dass beim Vorlauf in Rio nach langer Wettkampfpause die Aggressivität noch gefehlt habe. «So wurden wir nur Dritte. Aber nach dem Halbfinalsieg kam dann das Selbstvertrauen wieder.» Der Stadtluzerner Jurist Mario Gyr als Teamleader und Jurist pflichtete ihm bei. « Wir vier haben darüber nicht viele Worte verloren. Nachdem wir schon Europa- und Weltmeister geworden waren, wollten wir unbedingt auch Olympiasieger werden.» Der Schweizer Vierer zeigte hier eine Mentalität, die in der Schweiz sonst eher nicht verbreitet ist. Mario Gyr wurde übrigens schon wenige Tage nach seiner Rückkehr aus Südamerika beim Weltklasse-Meeting in Zürich mit mehreren anderen Schweizer Medaillengewinnern vor 25 000 Zuschauern geehrt. «Ich gehe aber noch lieber in Schulen oder solche Anlässe wie hier in Solothurn,» so Gyr weiter.

Als Profi an die nächsten Olympischen Spiele

Aber auch von Marcel Hug, und von Jan Lochbihler, der in Brasilien wegen einer Stirnhöhlen-Entzündung nicht seine gewohnte Leistung abrufen konnte, waren viele Details zu hören. So weilt der 24-jährige Bodenleger Jan Lochbihler, der zuletzt einen 80-Prozent-Job ausgeübt hatte, seit dem 1. Oktober als Profi in Magglingen. Sein Ziel sind ganz klar die nächsten Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

Mit Peter von Stokar als Olympia-Arzt und Peter Hürzeler, dem Chef-Zeitnehmer der Nation (Swiss Timing), waren auch zwei Mitglieder des Solothurner Panathlon Club bei den Olympischen Spielen im Einsatz gewesen. Beide waren am Sportforum ebenfalls anwesend. In der Schweiz gibt es übrigens 31 Klubs dieser weltweit verbundenen Vereinigung. Die Mitglieder des Klubs sind Persönlichkeiten, die sich im Sport besonders engagiert haben – sei es als Athlet, Trainer, Schiedsrichter, Mediziner oder Verbandsfunktionär. Die Förderung einer gesunden sportlichen Entwicklung der Jugend, deren sportliche Erziehung, Fairness, aber auch der Kampf gegen Doping sollen dabei im Vordergrund stehen.

Autor: Manfred Dysli