Sprungbrett für angehende Spitzensportler
Seit 2006 führt die Kantonsschule Solothurn separate Sonderklassen für «Sport und Kultur». Reto Schläppi, Mitglied des Panathlon Club Solothurn und Betreuer der Sonderklasse Sport, erklärte, wie der Schulbetrieb funktioniert und sprach von den Visionen. Timo Castrini, Schüler der Sonderschule und Leichtathlet, gab Einblicke in seinen Alltag.
Ob Fussballer, Balletttänzerin, Karatekämpfer oder Leichtathlet: Jugendliche, die gewisse Bedingungen erfüllen und einen Maturaabschluss anstreben, können in der Sonderklasse für «Sport und Kultur» aufgenommen werden. «Zu den Aufnahmekriterien gehören beispielsweise ein wöchentlicher Trainingsaufwand von mindestens zehn Stunden, ein klares Bekenntnis zum Spitzensport, das Führen eines Trainingstagebuches und die Übernahme einer Vorbildfunktion», sagte Reto Schläppi. Im Moment besuchen 67 Schülerinnen und Schüler die Sonderklasse in Solothurn. Statt vier Jahre dauert es fünf bis zur Matura. Und damit ein Jugendlicher in der Klasse verbleiben kann, führen die Verantwortlichen Lehrer regelmässige Controllings und Trainingsbesuche durch. Zudem müssen die Schüler noch einige andere Bedingungen erfüllen, damit sie weiterhin die Sonderklasse besuchen können: Sie müssen etwa eine Swiss-Talent-Card besitzen.
Auf dem Weg zum Spitzenathlet
Tim Castrini (TV Länggasse) absolviert aktuell das zweite Jahr der Sportklasse – die Matura will er im 2019 abschliessen und anschliessend studieren. Für den 100 bzw. 200-Meter-Sprinter aus Bettlach ist die Sportklasse ein wichtiger Baustein in seiner Sportkarrieren-Planung. Nur dank einem reduzierten Schulstundenplan hat er nebst seinem Training auch noch genügend Zeit für die Regeneration. Beste Voraussetzungen also, dass der Teilnehmer der diesjährigen Youth Olympics Games in Buenos Aires auch an den U20-Weltmeisterschaften im Jahr 2020 einen Startplatz ergattern kann.